6.7 Deutsche Post in der Britischen Besatzungszone

 

Nach der Besetzung Hennefs durch Teile der 78. U.S.-Infanterie-Division am 26. März 1945 ruhte für ca. 6 Wochen jeder Postverkehr. Anfang Juni 1945 genehmigte die Besatzungsmacht einen Orts-Postverkehr. Ab Anfang Juli durften Fußboten, allenfalls mit Fahrrädern bestückt, an drei Tagen in der Woche Landpoststellen bedienen. Die Kraftpost bemühte sich unterdessen, einige alte Kraftwagen wieder in Betrieb zu setzen. Wehrmachtfahrzeuge, die am Straßenrand lagen, wurden ausgeschlachtet und die so gewonnenen Ersatzteile in Postwagen eingebaut. Ab Anfang März 1946 konnten die ländlichen Poststellen wieder einmal täglich durch Landkraftpost angefahren werden.

Ein Problem stellten die Briefmarken dar. Die Marken des Dritten Reiches durften nicht mehr verwendet werden. Als Notlösung bediente man sich des Stempels “Gebühr bezahlt” und entrichtete das Porto in bar.

 

1945: 1. August Geschäftsbrief “GERMAN COMMERCIAL” von Hennef nach Wuppertal-Elberfeld, Ortsstempel zuzüglich Stempel „Gebühr bezahlt” in Rot, Barzahlung aus Mangel an Briefmarken